Über mich
Seit über dreißig Jahren arbeite ich als Ergotherapeutin und Coachin.
Ich bin gerne eine „Carerin“ wie man heute sagt.
1962 wurde ich geboren und blieb trotz all meiner Bemühungen Einzelkind (damals sagte man uns Kindern wir sollen Zucker auf die Fensterbank legen. Das würde sich der Storch holen und dafür eine Schwester oder Bruder mitbringen. Stimmte leider nicht) Mit 5 weinte ich stundenlang auf dem Schoß meiner Mutter, weil ich mich als einzige auf der Welt fühlte, die so allein war.
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Kindergarten war mein ein und alles. Da war immer etwas los und viele Kinder zum Spielen. Das war mir wichtig und ich genoss es!
Beziehung war und ist enorm wichtig für mich. Später wurde ich Ergotherapeutin und blieb es bis heute. Anderen Menschen helfen zu können war und ist absolut mein Ding.
Meine Vorliebe galt der Erwachsenenbehandlung – zunächst im neurologischen Bereich mit Schlaganfallpatienten. Ich begann in der Nähe von Kassel, ging dann nach Bonn, um schließlich in einer Modellklinik für Geriatrie zu landen. In Hamburg. Dort blieb ich 14 Jahre, wechselte jedoch meist nach 2,5 Jahren die Stelle bis klar wurde, dass ich mich selbstständig machen wollte. Mir wurde in Institutionen und auch sonst im Leben immer langweilig, wenn es keine Entwicklung mehr gab und/oder ich Bedingungen nicht mitgestalten konnte.
Zusammen mit zwei Kolleginnen gründete ich 1993 meine erste Praxis in Hamburg. Ich war so stolz! Es bedeutete mir so viel, endlich selbstständig zu sein.
Dann, nur 4 Wochen nach Eröffnung, war klar: ich bin schwanger! Von einem Mann, der im Allgäu lebte und den ich nur drei Mal gesehen hatte. Ja herzlichen Glückwunsch! „Frau Pape, Sie sind schwanger, Sie bekommen ein Kind!“ Meine Gynäkologin sprach mit mir als sei ich behindert, so fassungslos saß ich da und sah wie meine Zukunftspläne sich in Luft auflösten.
Ich brauchte ein Jahr, um Mutter zu werden. Plötzlich wurde mein Leben von diesem kleinen Wesen bestimmt. Das mir!, wo ich doch sonst bestimmte, wann was in meinem Leben passierte. Unser Sohn schrie viel, schlief schlecht. Viele durchwachte Nächte. Große, sehr große Überforderung! Sowohl für den Vater als auch für mich und für unsere noch junge Beziehung.
Dann nach 2,5 Jahren zu Hause bekam ich wieder eine Stelle als Ergotherapeutin im Krankenhaus. Aufbau der ergotherapeutischen Abteilung, gestalten, entwickeln… genau mein Ding!
Für meinen Sohn fand ich einen Platz bei einer Tagesmutter. Sie hatte selbst eine Tochter, die meinen Sohn wie einen Bruder aufnahm und eine Schildkröte. Mein Sohn fühlte sich sofort wohl. Aber es kam dann nach der Eingewöhnungsphase der eine Morgen, an dem ich mich dort von ihm verabschieden und ihn schweren Herzens weinend auf dem Arm der Tagesmutter zurücklassen musste. Auf dem Weg zur Arbeit wurde mir unter Tränen klar, dass es meine/unsere Aufgabe ist, Kinder durch Gefühle hindurchzubegleiten. Es geht nicht darum, schwierige Gefühle zu vermeiden, um keine Schmerzen zu erleiden. Vielmehr ist es unsere Aufgabe, die Kinder in den schwierigen Phasen zu begleiten. Dadurch lernen sie Möglichkeiten kennen, wie sie damit umgehen können und machen die Erfahrung, der Veränderung oder Lösung von schwierigen Gefühlen und den Umgang damit.
Bei der Arbeit im Krankenhaus lernte ich den neuen Mann kennen. Ihm folgte ich zusammen mit meinem Sohn nach Wuppertal und bekam dort die zweite Chance, eine Praxis zu eröffnen. Es gestaltete sich alles so leicht, als hätte mir jemand den Weg geebnet, ich musste ihn nur gehen. Selbstständigkeit Klappe die zweite!
Als dann meine Mutter, die größte Angsthäsin unserer Familie, nach Abwägen der vor und Nachteile und aller Risiken noch ausrief „ach Silke, dann mach es doch einfach!“ war das wie ein Auftrag. Ich war die erste in unserer Familie, die für ihre Vision ging und das Risiko in Kauf nahm zu scheitern. Dass ich eine Vision hatte wusste ich gar nicht bis ich meinen Businessplan schrieb. Ein unbeschreibliches Erlebnis, dass diese Vision Wirklichkeit wurde - sogar mit allen in ihr beschriebenen Details.
Im Laufe der Jahre baute ich in Wuppertal ein Netzwerk und einen herzlichen Kontakt zu meinen selbstständigen Kollegen auf. Da diese überwiegend mit Kindern arbeiteten, begegnete mir immer wieder der Name eines Seminaranbieters im Bereich positiv Lernen und Verhaltensstraining. Schließlich meldete ich mich 2008 zum Seminar an.
Das, was danach passierte, war unglaublich!
Mein Sohn war inzwischen 13 und ich hatte das Gefühl, mir wäre eine Schablone von den Augen genommen worden.
Ich begann neu zu sehen. Ich begann ihn neu zu sehen! Wahrzunehmen. Und zwar wie er war und nicht wie er meiner Ansicht nach sein sollte. Er fragte: "Alles klar bei Dir Mama?", weil ich plötzlich so freundlich zu ihm war. Durch unser neues Miteinander blühte er aber zusehends auf. Unsere Machtkämpfe und Diskussionen verstummten und ich war endlich nicht mehr in der Rolle der ewig nörgelnden, mahnenden, schimpfenden Mutter. Der Spaß war zurück in unserem Leben.
Was ich lernte, hat mein Leben, meine Beziehungen und meine Arbeit tiefgreifend und nachhaltig verändert. Dafür bin ich ewig dankbar und möchte diese Erfahrung hier und jetzt weitergeben.
Ich freue mich wenn Du Dich auf meiner Website wiedererkennst und Kontakt zu mir aufnimmst. Schreib mir!
